Gregor Schlatte
Gregor Schlatte dokumentiert eine Theatergruppe aus Belgrad, die auf einer provisorischen Bühne im Kosovo ein Theaterstück aufführt.


Kosovoska Mitrovica – Barbwire
Gregor Schlatte zeigt mit Kosovoska Mitrovica – Barbwire ein anderes Bild vom nördlichen Teil des Kosovos, als das öffentliche aus den Medien – einen Mikrokosmos, der metaphorisch für die gesamtgesellschaftliche Situation steht und das Selbstbild der serbischen Bevölkerung spiegelt. Seine Kamera richtet sich auf eine Theatergruppe aus Belgrad, die auf einer provisorischen Bühne, unter freiem Himmel das Stück Barbwire aufführt: ein Stück, das von einem mit Stacheldraht umzäunten Dorf handelt. Sowohl Ort und Thema der Vorführung, als auch die Bildsprache der Fotografien lassen die Isolation, Abgeschiedenheit und Entfremdung der Menschen spürbar werden. In der Konzentration dieser Aspekte öffnet sich eine emotionale Ebene und damit ein anderer Zugang zur Erzählung: 'Dieses Theaterstück hat keine alternative Realität geboten, es hat sie vielmehr verdoppelt. Das Gefühl der Isoliertheit wanderte auf die Bühne und die Menschen aus Mitrovica wurden zu Zusehern von sich selbst.' (Gregor Schlatte)